Grammatikalität

Grammatikalität
Gram|ma|ti|ka|li|tät 〈f.; -; unz.〉 grammatisch richtige Beschaffenheit; Sy Grammatizität

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Grammatikalität
 
die, -, Sprachwissenschaft: Bezeichnung für die grammatische Wohlgeformtheit von Sätzen im Unterschied zu ihrer Akzeptabilität. Grammatisch ist ein Satz dann, wenn er den Regeln einer Sprache entspricht; dies bedeutet aber nicht, dass er auch akzeptabel ist, da die Grammatikalität eines Satzes nur einer der Faktoren ist, die die Akzeptabilität bestimmen. So würden Sätze wie »Farblose grüne Ideen schlafen wild«, »Mein Nachbar trinkt jeden Tag zwei Liter Benzin« oder »Junggesellen sind oft verheiratet« von vielen Sprechern des Deutschen als nicht akzeptabel bezeichnet werden, doch würde dies für die entsprechenden Sätze in allen anderen Sprachen auch zutreffen. Die fehlende Akzeptabilität hat hier also Gründe, die nichts mit den Regeln des Deutschen zu tun haben und insofern die Grammatikalität dieser Sätze, die entsprechend den grammatischen Regeln des Deutschen gebildet sind, nicht tangieren. Ebenso gibt es viele Sätze, die durchaus grammatisch wohlgeformt sind, aber wegen ihrer Länge, ihrer Verschachtelung, aus stilistischen Gründen usw. nicht akzeptabel sind. Aufgrund der Tatsache, dass Sprachgemeinschaften nicht homogen sind, kann es allerdings zu unterschiedlichen Bewertungen der Grammatikalität kommen. Ebenso gilt, dass Grammatikalität eine graduelle Eigenschaft ist, d. h. Sätze können mehr oder weniger grammatisch sein (z. B. »Kommen sehen haben ihn nur wenige.« oder aber »Hans vereinbarte mit Emma, einander zu verlassen.«).

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Gram|ma|ti|ka|li|tät, die; - (Sprachw.): Übereinstimmung mit den Regeln der Grammatik; grammatische Korrektheit.

Universal-Lexikon. 2012.

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